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Geschichtliches aus den Ortschaften


Wappen: „Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.V."


 

Wappen Heimatverein Edemissen

Der Lindenbaum mit seinen vierzehn Blättern steht für die Ortschaften der Gemeinde Edemissen und ist auch ein Hinweis auf die öffentlichen Aufgaben der Archiv- und Schriftgutverwaltung, die der Verein wahrnimmt. Markante Symbole für diese Arbeit sind Feder und Lineal auf der linken Seite, sowie Dokumentenrolle und Stift auf der rechten Seite. Gehalten wird das Ensemble des Wappens von zwei gekreuzten Pferdeköpfen. „Diese Verzierungen sollten in früherer Zeit Unheil abwenden, hatten bei den ehemals verbreiteten strohbedeckten Dächern aber einen praktischen Hintergrund: es waren sogenannte Windbretter, welche die letzten Reetgarben am First vor dem starken Wind schützen sollten. Die in der Region der Südheide traditionell nach außen gerichteten Pferdeköpfe sieht man auch heute noch. Die Grundfarben Gold (Gelb) und Blau stehen für die lange Zugehörigkeit zum ehemaligen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Wappenentwurf: Horst Mücke Blumenhagen, 2001.


 

Das Logo des Heimat- und Archivvereins als Ergänzung zum Wappen des Vereins


Logo des Heimatvereins

Liteteratur:  

Die Gemeinde Edemissen, von Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.V.

Die Reihe Archivbilder, Sutton Verlag 2007,

Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.V., Festschrift zur 25-Jahr-Feier, von Thomas Kuczniers, Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.v. 2007


Vereinschronik 1982-2016 des Heimat- und Archivvereins Edemissen e.V.  von Reinhard Bartels und Werner Heise, Heimat- und Archivverein Edemissen e.V. 2016  



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Aus der Geschichte unserer näheren Heimat - der „Wohlfühlgemeinde" Edemissen

Die Farben – Blau-Gold (Gelb) – in den Wappen der Nordkreisdörfer dokumentieren auch heute noch die lange Zugehörigkeit zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. „Heidjer und Stifter" wurden die Bewohner in der Region des heutigen Landkreises Peine genannt, wobei die „Grenze" etwa die heutige Autobahn A2 markiert. Die „Heidjer“ lebten nördlich dieser „Grenze" und waren dem 1532 gebildeten Amt Meinersen zugehörig. Die „Stifter" lebten südlich der „Grenze" und waren dem Amt Peine und damit dem Stift Hildesheim zugehörig. Es war lange Zeit unüblich, dass „Stifter" und „Heidjer" eheliche Beziehungen eingingen. Ein anderer Grund dieser „Disharmonie" war aber auch in der damaligen Konfession zu suchen: so waren die „Stifter" eher katholisch ausgerichtet und die „Heidjer" eher dem ev./luth. Glauben angehörig. Die jeweiligen Landesherren bestimmten die Konfession in ihrem Territorium und der Herzog von Braunschweig-Lüneburg, war schon sehr früh der protestantischen Glaubensrichtung beigetreten.

 

Das Wappen der Gemeinde Edemissen zeigt im Schildfuß in Gold einen blauen schreitenden Löwen, bewehrt mit roten Krallen und roter Zunge, darüber in blau eine goldene symmetrisch dargestellte Linde mit 14 Blättern. Die Blätter der Linde stehen für die 14 Ortschaften, die in der Gemeinde Edemissen aufgegangen sind. Der Löwe und die Farben Blau-Gold verdeutlichen die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum ehemaligen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.





Zur damaligen Gografschaft Edemissen im Amt Meinersen gehörten die Dörfer: Edemissen, Eddesse mit Dedenhausen, Eltze, Ohof, Wehnsen, Plockhorst, Eickenrode, Rietze, Horst (Wipshausen), Alvesse, Wipshausen, Ahlemissen, Voigtholz, Blumenhagen, Mödesse, Stederdorf, Wendesse, Abbensen, Oedesse, Eixe, (Sundern), Ankensen und Tadensen. Nach über drei Jahrhunderte gab der letzte Gograf im Jahre 1852 seine Akten – ,der Gografschaft Edemissen betreffend – ab. Im Frühjahr 1885 löste sich das Amt Meinersen auf und kurz darauf wurde im selben Jahr der Landkreis Peine gebildet.

Im Jahre 1965 Zusammenschluss der selbständigen Orte: Edemissen, Alvesse, Blumenhagen, Mödesse, Voigtholz Ahlemissen und seit 1971 auch Oedesse zur Samtgemeinde Edemissen. Im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1974 kam Oelerse aus dem Kreis Burgdorf zu Edemissen und bildete mit den Orten Abbensen, Alvesse, Blumenhagen, Eddesse, Edemissen, Eickenrode, Mödesse, Oedesse, Plockhorst, Rietze, Voigtholz-Ahlemissen, Wehnsen, und Wipshausen die Einheitsgemeinde Edemissen. Gleichzeitig fielen die Orte Ohof an Meinersen im Kreis Gifhorn und die Orte Eltze und Dedenhausen an Uetze im Kreis Hannover. Die Ortsteile Oelheim, Berkhöpen und Ankensen gehören heute zum Zentralort Edemissen. Entwurf: Wilhelm Krieg

Literatur:

Edemissen – Die Wohlfühlgemeinde, von Jürgen Dieckhoff, Gemeinde Edemissen 1999



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Abbensen 1221



Wappen Abbensen

Das Wappen der ehemals selbständigen Gemeinde Abbensen enthält inmitten eines  blauen Bordes mit 14 goldenen Kugeln in Gold einen blauen Löwen, der eine rote Rose mit grünen Butzen und goldenen Kelchblättern in den Pranken hält. Der Löwe   ist der welfische (lüneburgische) und erinnert an die lange Zugehörigkeit Abbensens zu den welfischen Landen. Die Rose ist die der Herren von Saldern, die von 1383 bis (1607) Güter in Abbensen besaßen. Das taten auch die Herren von Bülow zwischen 1654 und 1890, und deswegen bereichern die Kugeln aus ihrem Wappen nun auch das von Abbensen. Entwurf: Alfred Brecht

Ortsheimatpfleger in Abbensen:  Vakant 

                                                                   (bisher Gerd Boes; Hans-Jürgen Giere kom.)

                                                                           Literatur: 750 Jahre Abbensen, Dorf am Fuhsepass, von

                                                                     Fritz Giere, Gemeinde Abbensen 1971,

                                                                     Von Abbenhusen bis Abbensen, Die Geschichte eines

                                                                     Dorfes, von Friedel Giere, Gemeinde Edemissen 1985

                                                                     Geschichte und Geschichten der Abbensener Kirche, von

                                                                     OHA 2011,


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Alvesse (um 1220)



Wappen Alvesse

 Das Wappen von Alvesse zeigt im gespaltenen Schild vorn in Gold einen rot

bewehrten blauen Löwen, hinten in Blau einen goldenen Kesselhaken. Der Löwe ist der in zahlreichen anderen Gemeindewappen vorkommende braunschweig-lüneburgische. Da man bei ländlichen Orten, die im Laufe der Geschichte nicht besonders hervorgetreten sind, gelegentlich Probleme bei der Suche nach einem geeigneten Symbol hat, wählte man in Alvesse anstatt des sonst häufig verwendeten Pfluges ein Gerät aus dem bäuerlichen Haushalt von ehedem. Auch wer es gar nicht mehr kennt, errät seine Funktion, die es ermöglichte, Kessel oder Töpfe höher oder niedriger übers offene Herdfeuer zu hängen.

                                                                     Entwurf: Alfred Bercht

                                                                     Ortsheimatpfleger in Alvesse: Werner Heise

                                                                     Literatur: Alvesse 800 Jahre, von Werner Heise 2021


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Blumenhagen 1338   



Wappen Blumenhagen

Gegenüber den vielen angriffslustigen Biestern, vor allem den Löwen, die unsere Wappen heute noch bevölkern (weil sie in der Entstehungszeit der Heraldik im 12. Jahrhundert bei den Rittern so beliebt waren), wirkt das Wappen des Gemeindeteils Blumenhagen erholsam friedlich. Es gibt auf hübsche Weise den Ortsnamen „redend" wieder und zeigt in Blau auf grünem Boden vor einem goldenen Zaun eine silbern beblätterte goldene Sonnenblume mit drei Blüten. Zum Wappen von Blumenhagen mag übrigens mancher einwenden, dass eine Sonnenblume doch keine silbernen Blätter habe. In der Natur ist das wohl so, aber in der Heraldik können alle Dinge und Figuren durchaus auch andere Färbung

                                                                     annehmen, weil ja sonst die unterscheidende Funktion

                                                                     eines Wappens stark eingeschränkt würde, wenn jedes

                                                                     Tier oder jede Pflanze nur in der „vorschriftsmäßigen“

                                                                     Farbe vorkommen dürfte. Entwurf: Alfred Brecht

                                                                     Ortsheimatpfleger in Blumenhagen: Thomas Kuczniers



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Eddesse 1226


 

Wappen Eddesse

In Eddesse hat sich in grauer Vorzeit, so berichtet jedenfalls eine Ortssage, eine gefährliche Begebenheit zugetragen. Ein Riese, der über Land marschierte, spürte, dass ihn etwas im Schuh drückte; er zog ihn aus, schüttelte ihn, und heraus fiel ein „Kiesel". Was für den Riesen ein „Kiesel" war, donnerte natürlich hierorts als Findling auf die Erde. Die Spur des Riesen ist im Eddesser Wappen festgehalten, in dessen unterer, blauer Hälfte der silberne Findling auf goldenem Hügel, den er tüchtig eingedellt hat, zu sehen ist. In der oberen goldenen Hälfte ist ein schreitender rot bewehrter blauer Löwe gesetzt. Es ist der braunschweigisch-lüneburgische, der normaler Weise aufrecht steht, sich hier aber dem zur Verfügung stehenden Raum  

                                                                     anpassen  muss und an die jahrhundertelange

                                                                     territoriale Zugehörigkeit des Ortes erinnert.

                                                                     Entwurf: Alfred Brecht

                                                                     Ortsheimatpflegerin in Eddesse: Adelheid Schmidt

                                                                     Literatur: Eddesse – Dedenhausen, zwei Dörfer am See,

                                                                     von Dieter Wittenberg, Walter Martschink, 1974,

                                                                     Kriegsjahre,  aus Tagebuchaufzeichnungen von Karl

                                                                     Müller, 2000, Eddesse - rund um den Kirchturm, von

                                                                     Eddesser Klönrunde, 2001, Eddesser Ortsfamilienbuch,

                                                                     von Reinhard Wagner, Deutsche Ortssippenbücher 2004,

                                                                     Spurensuche, Geschichte - Bilder und Erinnerungen, von

                                                                     Adelheid Schmidt, 2008, 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr

                                                                     Eddesse – 1935 – 2010, von Adelheid Schmidt, 2010



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Edemissen 1295


 

Wappen Edemissen

Die Wertschätzung des Baumes als eines wichtigen Umweltfaktors für unser aller Wohlergehen hat erst seit einigen Jahren im öffentlichen Bewusstsein wurzeln

 geschlagen, so dass Bäume nicht mehr mir nichts, dir nichts abgesägt werden können, weil die Bürger heutzutage aufmerksamer über den verbliebenen Bestand wachen. Im Wappenwesen ist diese Wertschätzung aber schon seit langem gang und gäbe. So auch im Wappen von Edemissen, dem Kernort der gleichnamigen Gemeinde. In ihm wächst aus schwarzem Boden eine blaue Linde im goldenen Feld, beseitet von zwei roten achtstrahligen Sternen inmitten blauer Ringe. Mit der Wappenlinde setzten die Edemisser seinerzeit einem Baum ein Denkmal, den es nicht mehr gab, nämlich der als "tausendjährig" angesehenen Linde an der Kirche, einem ehrwürdigen Baumriesen, der während des zweiten Weltkrieges an  „Altersschwäche" zusammenbrach. Blau ist zwar für eine Linde eine ungewöhnliche Farbe, aber was in der Natur nicht machbar ist, wird in der Heraldik möglich. Die Ringsterne sind der ornamentalen Volkskunst entlehnt, sie finden sich an Hausbalken und auf Wetterfahnen. Ihre acht Strahlen entsprechen ebenso vielen alten Wegen zu den Nachbardörfern, denen Edemissen Verwaltungs-, Gerichts- und kirchlicher Mittelpunkt war. Entwurf: Dr. Rudolf Dehnke

Nicht ganz einfach haben es die Edemisser mit der Altersbestimmung des Ortes, was verschiedene Ursachen hat. Zum Einem sind durch zwei Brände – 1649 und 1731 – alte kirchliche Akten verloren gegangen. Zum Anderen sorgt ein beschrifteter Quaderstein in der Außenmauer der Kirchensakristei immer wieder für Irritationen. Aber die Edemisser nehmen es gelassen – haben Sie doch in der Vergangenheit, dadurch schon viele schöne Feste gefeiert. Leider wird auch heute noch immer wieder eine alte Urkunde aus dem Jahre 1253 für unser Edemissen herangezogen – obwohl schon in den 1950er Jahren deren Beleg strittig war und wie wir heute wissen – das Edemissen bei Einbeck betrifft. Der älteste schriftliche Beleg – unser Edemissen betreffend – ist eine Urkunde aus dem Jahre 1295.

Ortsheimatpfleger in Edemissen: Heinrich Hansen, seit dem 15.03.2011 Joachim Liehr - ab Juni 2020 Dieter Grabenstein bis Oktober 2024 (und Reinhard Bartels unterstützend).

Literatur:   

Edemissen - Zentrale im Nordkreis, von Fritz Giffhorn,

Gemeinde Edemissen (um 1974)

Edemissen in alten Ansichten, von Herbert Bahrmann,

Europäische Bibliothek Zaltbommel Niederlande 1981

Edemisser Geschichte, von Karl Zeinart, Selbstverlag 1998, Heft 1

Edemisser Geschichte, von Karl Zeinart, Selbstverlag 1999, Heft 2, Heft 3a

Edemisser Geschichte, von Karl Zeinart, Selbstverlag 2000, Heft 3b, Heft 3c

Edemisser Geschichte, von Karl Zeinart, Selbstverlag 2001, Heft 4

Edemisser Geschichte, von Karl Zeinart, Selbstverlag 2003, Heft 5a, Heft 5b

Martin-Luther-Kirche Edemissen, von Adolf Smithmans,

Evang.Luth. Martin-Luther-Kirchengemeinde 2003



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Eickenrode (1342)



Wappen Eickenrode

Am Namen von Eickenrode kann man noch erkennen, wie das Dorf entstanden ist. Als erstes mussten Eichen gerodet werden, auf das Platz geschaffen werde für die Siedlung. Das bestätigt auch das Wappen, das den Namen „redend" wiedergibt. In Blau eine goldene Eiche, vor der ein silbernes Beil und eine ebensolche Hacke schräggekreuzt sind. Entwurf: Alfred Brecht

Ortsheimatpfleger in Eickenrode: (Ansprechpartner Heike Edler, Ulrich Mattern und Herr Bosenick)






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Horst


Horst, früher eine der kleinsten Gemeinden des Kreises Peine, am 1. Januar 1968 mit Wipshausen vereinigt und mit diesem 1974 an Edemissen gelangt, gedenkt mit dem rot bewehrten blauen Löwen in der oberen Hälfte  des gold-blau geteilten Schildes, aus Platzgründen schreitend anstatt wie sonst üblich stehend, seiner seiner jahrhundertelangen Zugehörigkeit zu den welfischen Landen.  Als die ersten sächsischen Siedler auf dem hiesigen kargen Boden  ansässig wurden, mussten sie zuerst den Wald roden, und daran erinnern die drei goldenen Kienzapfen.  Entwurf: Alfred Brecht



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Mödesse 1413  

 

 

Wappen Mödesse

Zur Zeit Barbarossas und Heinrichs des Löwens, etwa im Jahre 1185 wurde in Mödesse ein Schatztopf vergraben, der erst nach sieben Jahrhunderten, im Jahre 1890, von einem Bauern beim Pflügen wieder ans Tageslicht befördert wurde. Er enthielt etwa 3000 einseitig geprägte Hohlmünzen, sogenannte „Brakteaten“. Drei von ihnen, zwei Prägungen Herzog Heinrichs mit einem herschauenden schreitenden Löwen, und eine bischöflich hildesheimische Münze mit einem Kreuz, repräsentieren diesen Schatz im Mödesser Wappen. Obwohl es sich um Silberstücke handelt, erscheinen sie golden auf blauen Grund, um durch den Farbenzweiklang Blau-Gold (Gelb) an die jahrhundertelange Zugehörigkeit Mödesses zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg zu erinnern. Im Übrigen wurde die Aussage des Mödesser Wappen durch einen weiteren großen Fund von etwa 2000 Münzen im Jahre 1956, auf dem selben Acker bekräftigt.

Entwurf: Dr. Rudolf Dehnke

Erstmals als Müddesse im Jahre 1413 erwähnt: „...eine Wiese gehörte zu den Gütern, die vom Amt Neubrück an die Stadt Braunschweig verpfändet wurden". Im Steuerregister des Amtes Meinersen von 1616, wird von zwei Höfen berichtet: „.....sie brauchen nicht einmal Burgfest zu leisten, sind die Landfolge schuldig und müssen auch ihr Vieh verschatzen lassen". Weiter heißt es: „.....im übrigen sind sie des Rates zu Braunschweig Zinsleute".

Auf eine wechselvolle Geschichte blickt das Gut „Mödesser Hof" zurück. Der Peiner Kaufmannssohn Carl-Wilhelm Wiedemann ließ den Hof auf dem vom Braunschweiger Waisenhaus gepachteten Wald- und Brachland vor 1840 errichten. Der junge Erbauer verkalkulierte sich einige Jahre darauf finanziell. 1847 gab er auf und wanderte nach Venezuela aus. Ab diesem Zeitpunkt wechselten die Besitzer ständig. Auf dem Mödesser Hof lösten sich nacheinander acht verschiedene Pächter bzw. Besitzer ab. Unter ihnen finden sich bekannte Persönlichkeiten wie der Rittmeister Karl von Jeinsen, Wilhelm Kröpcke ("Cafe Kröpcke") aus Hannover und Bankier Oppenheimer ebenfalls aus Hannover. Im Jahre 1904 kaufte der aus Sossmar stammende Halbhöfner Heinrich Behrens den „Mödesser Ho". Nach dessen Tod im Jahre 1946 übernahm sein Schwiegersohn Dr. med. vet. Willi Weisgerber das Gut. Seit 1969/70 bewirtschaftet es sein Sohn, der Agraringenieur Heino Weisgerber.

Ortsheimatpfleger in Mödesse: Jürgen Enders bis 2022 (z.Zt. Vakant)

Literatur:

Der Münzfund von Mödesse, von Paul Jonas Meier, Heft Nr.2 der Beiträge zur Brakteatenkunde des nördlichen Harzes, Hannover 1892  

Der zweite Brakteatenfund von Mödesse und die Kunst der Brakteaten zur Zeit Heinrich des Löwen, von Wilhelm Jesse, Waisenhaus Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1957

Münzfunde in der Region Peine, Eine Zusammenfassung der bisher entdeckten Schätze, von Walter Gehrmann, Schriftenreihe des Kreismuseums Peine Nr.4, Peine 1991



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Oedesse (1323)


 

Wappen Oedesse

Landwirtschaft und Industrie prägen das Leben in Oedesse, und deswegen liegt in der unteren Hälfte des gold-blau geteilten Schildes ein silbernes Zahnrad in perspektivischer Ansicht, dass sich insbesondere auf einen von der Preussag übernommenen Betrieb für Ölbohrgeräte bezieht und in dessen Narbe zwei goldene Ähren gesteckt sind. Weil Oedesse jahrhundertelang zu den welfischen Landen des lüneburgischen beziehungsweise hannöverschen Anteils gehörte, schreitet der (normalerweise stehende) rot bewehrte blaue lüneburgische Löwe in der oberen Schildhälfte.

Entwurf: Alfred Brecht

Ortsheimatpfleger in Oedesse: Seit dem 01.06.2011 Timo Leschnik, der aber weiterhin auf die Unterstützung

                                                                     des bisherigen Ortsheimatpflegers Horst Seffers bauen

                                                                     kann.



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Oelerse 1307  

 

 

Wappen Oelerse

Oelerse kam 1974 aus dem Kreis Burgdorf zu Edemissen und war jahrhundertelang ein Grenzort des Herzogtum Lüneburg gegen das Fürstentum Hildesheim. Darum schreitet der sonst stehende mit rot bewehrte blaue lüneburgische Löwe im oberen, goldenen Feld des geteilten Wappens, und deswegen ist auch der ganze Schild in den lüneburgischen Farben gehalten, die die gleichen sind wie die braunschweigischen Landesfarben, aber einen anderen Bezug haben und anders, nämlich aus Wappenfarben, abgeleitet sind. In der unteren, blauen Hälfte überdeckt eine beblätterte goldene Ähre zwei balkenweise nebeneinander gestellte silberne Sicheln, eine mit der Schneide nach oben, die andere mit der Schneide nach

                                                                     unten, und versinnbildlicht so den von der

                                                                     Landwirtschaft geprägten Charakter des Ortes.

                                                                     Entwurf: Alfred Brecht

                                                                     Ortsheimatpfleger in Oelerse: Albert Mühlhausen und

                                                                     Günter Salgmann (bis 31.08.2016)  - Stellen sind z.Zt.

                                                                     Vakant -

                                                                     Literatur: Oelerse – Eine Ortschronik, von Otto Meyer,

                                                                     Gemeinde Edemissen 1975



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Plockhorst 1272

 

Wappen Plockhorst

Im Plockhorster Wappen begegnen wir dem braunschweigisch-lüneburgischen Erinnerungslöwen in vertauschten Farben, also golden auf Blau (mit roter Bewehrung) in der vorderen Hälfte eines gespaltenen Schildes, der im hinteren goldenen Feld ein grünes Eichenblatt nebst zwei Eicheln enthält. Heutzutage lernt man den Wert von Bäumen immer mehr zu schätzen. Diese Wertschätzung brachten die Plockhorster, die mit dem Eichenblatt auf den in ihrem Ort bewahrten Eichkamp hinweisen schon sehr früh zum Ausdruck.

Entwurf: Alfred Brecht

Ortsheimatpflegerin in Plockhorst: Silke Freund

Literatur: Plockhorst, von Bernd Pabst, Ortsrat

                                                                     Plockhorst 1984, Plockhorst - 100 Jahre 

                                                                     Ortsgeschichte, von Silke Freund 2022



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Rietze 1196

 

 

Wappen Rietze

Im gold-blau geteilten Wappen von Rietze schreitet oben der rot bewehrte blaue lüneburgische Löwe (vgl. Eddesse, Horst, Oelerse und Voigtholz-Ahlemissen) als Erinnerung an die frühere Landeszugehörigkeit. Unten weist eine goldene Ähre über zwei gekreuzten silbernen Dreschflegeln mit goldenen Beschlägen auf den ländlichen Charakter des Ortes hin.

Entwurf: Alfred Brecht

Ortsheimatpfleger in Rietze: Hans-Werner Fricke

Literatur:
Geschichten aus der Geschichte, Festschrift zur 800-Jahr-Feier von „rithusen" – Rietze von Gerhard Himmelmann, Selbstverlag 1996

Rietze 825 Jahre Ortsgeschichte 1196/97 - 2021

                                                                     Rietzer Chronik-Team 2021


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Voigtholz-Ahlemissen 1564 und 1340


Wappen Voigtholz-Ahlemissen

Anstatt der häufig verwendeten Pflugschar hat Voigtholz-Ahlemissen ein anderes Symbol gewählt, um den ländlichen Charakter des Doppelortes zu versinnbildlichen, nämlich zwei Wagenräder. Silbern rollen sie auf grünem Hügel durch das untere, blaue Feld des geteilten Schildes. das obere ist mit den entsprechenden Feldern von Eddesse, Oedesse, Oelerse und Rietze identisch und erinnert an die lange geschichtliche Zugehörigkeit zum lüneburgischen Amt Meinersen.Entwurf: Alfred Brecht

Ortsheimatpfleger in Voigtholz-Ahlemissen:

Jürgen Gaedecke (bis 31.12.2017) - ab Juni 2020 Karsten Hering



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Wehnsen 1274 


  

Wappen Wehnsen

Ein Sinnbild des Werdens und Vergehens aus der Volkskunst bildet das Wappenbild von Wehnsen; im blauen Schild eine goldene Doppelspirale mit verdicktem Steg. Als Vorlage dienten die plastisch herausgearbeiteten Doppelspiralen an den Balken zweier alter Bauernhäuser in Wehnsen. Das Wappen ist in den welfischen Farben des lüneburgischen Anteils der welfischen Lande gehalten.  Entwurf: Dr. Rudolf Dehnke

Ortsheimatpfleger in Wehnsen: bisher Heinrich Baars – seit dem 19.10.2015 Arthur Mohwinkel bis 19.12.2019.

z. Zt. Vakant

Literatur:
Wehnsen – Die Geschichte eines Dorfes, von Fred

                                                                     Mende, Ortsrat Wehnsen 1995


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Wipshausen 1389


 

Wappen Wipshausen

Braunschweiger Spargel ist eine weithin geschätzte Delikatesse, und deshalb wächst er im blauen Schild von Wipshausen gleich staudenweise, hier mit Wurzeln golden abgebildet. Darüber erhebt sich ein goldener Firstwinkel mit den traditionellen gekreuzten Pferdeköpfen heimischer Gehöfte. Die Farben Blau-Gelb erinnern an die frühere Zugehörigkeit zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Entwurf: Dr. Rudolf Dehnke

Ortsheimatpfleger in Wipshausen: Wolfgang Borngräber

(bis 31.10.2021) ab 01.04.2022 Lennart Lühn

Literatur:

Chronik Wipshausen - Horst, von Alfred Gebhardt, Selbstverlag 1984, Band 1

                                                                     Chronik Wipshausen - Horst, von Alfred Gebhardt,

                                                                     Selbstverlag 1990, Band 2



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Die Ortswappen und deren Beschreibung wurden dem Braunschweigischen Wappenbuch von Arnold Rabbow entnommen.

Wappenentwurf: Abbensen, Alvesse, Blumenhagen, Eddesse, Eickenrode, Horst (Wipshausen), Oedesse, Oelerse, Plockhorst, Rietze und Voigtholz-Ahlemissen von Alfred Brecht.

Wappenentwurf: Edemissen Ortswappen und Gemeindewappen, Mödesse, Wehnsen und Wipshausen von Dr. Rudolf Dehnke.


Wappenentwurf: Gemeinde Edemissen von Wilhelm Krieg


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Auswahl weiterführender Literatur

Der Kreis Peine – Ein Beitrag zur Heimatkunde, vom Kreisausschuss des Kreises Peine, bearbeitet von der Arbeitsgruppe für Heimatkunde des Lehrervereins Peine und Umgegend Kunstdruck- und Verlagsbüro Magdeburg 1933


Die Kunstdenkmale der Provinz Hannover – Kreis Peine – Selbstverlag der Provinzial Verwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover 1938 


Die Bauern und Hausbesitzer mit ihren Vorfahren in den 55 Dörfern des Kreises Peine

Quellen zur bäuerlichen Hof- und Sippenforschung, Goslar 1938


Der Landkreis Peine, Kreisbeschreibung nebst Raumordnungsplan und Stastitischem Anhang, Reihe D Band 16, Walter Dorn Verlag Bremen-Horn 1958


Der Landkreis Peine - Geschichte, Landschaft und Wirtschaft - Gemeinschaftsarbeit mit dem Landkreis Peine, Verlag Gerhard Stalling AG, Oldenburg 1960


Landkreis Peine - Ein Heimatbuch, von Lehrerarbeitsgemeinschaft, Landkreis Peine 1965

Der Landkreis Peine, Oberkreisdirektor Werner Plett, Heimat und Arbeit, Aalen 1966


Heimat zwischen Fuhse und Erse, Dorf und Flur im Peiner Nordkreis, von Dieter Wittenberg, Peiner Allgemeine Zeitung 1970


Das Amt Meinersen von 1532 bis 1885, von Helmut Buchholz, Gemeinde Meinersen 1985


Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landkreises Peine, von Annette von Bötticher, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996


Die Edelherren von Meinersen - Genealogie, Herrschaft und Besitz vom 12. bis zum 14. Jahrhundert, von Peter Przybilla (†), aus dem Nachlaß herausgegeben von Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007


Die Ortsnamen des Landkreises Peine - von Dr. KIrstin Cassemir und Uwe Ohainski

Der achte Band des Niedersächsischen Ortsnamenbuches behandelt die Siedlungsnamen im Gebiet des heutigen Kreises Peine. Die 95 bestehenden Orte und die 34 dauerhaft wüst gefallenen Siedlungen, die vor 1600 schriftlich bezeugt sind, präsentieren die Autoren in ausgewählten historischen Belegen und geben eine wissenschaftliche Deutung der Namen. Von Interesse ist dieses Grundlagenwerk zur Namenlandschaft Niedersachsens nicht nur für Namenforscher, sondern auch für Forscher, die heimatkundliche, landesgeschichtliche, kulturgeographische und genealogische Fragestellungen haben.

Verlag für Regionalgeschichte, 2017




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